[Ratgeber] Informationssicherheitsmanagementsystem (ISMS). Was ist das und ab wann braucht man das?

Die digitale Welt ist heutzutage aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken. Unternehmen und Organisationen aller Größen und Branchen sind auf eine sichere und zuverlässige IT-Infrastruktur angewiesen, um ihre Geschäftsprozesse effizient und erfolgreich zu gestalten. Doch die zunehmende Abhängigkeit von digitalen Systemen birgt auch Risiken: Cyberangriffe, Datenlecks und andere Sicherheitsvorfälle können erhebliche Schäden verursachen. Um diese Risiken zu minimieren und die Informationssicherheit - also die Sicherheit von Informationen - zu gewährleisten, ist ein professionelles Informationssicherheitsmanagementsystem (ISMS) empfehlenswert und teilweise unerlässlich. Insbesondere die NIS 2-Richtlinie der EU und der BSI-Grundschutzstandard des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) unterstreichen die Bedeutung von ISMS. In diesem Ratgeber erfahren Sie, was ein ISMS ist, warum der Aufbau eines ISMS wichtig ist, ob Datenschutz und Informationssicherheit das Selbe sind, und, wie Sie mit dem Aufbau eines effektiven ISMS auf Basis des BSI-Grundschutzstandards beginnen können.

Was ist ein ISMS?

Ein Informationssicherheitsmanagementsystem (ISMS) auf Basis des BSI-Grundschutzstandards ist ein strukturiertes Konzept, das dazu dient, die Informationssicherheit in Ihrem Unternehmen systematisch zu managen. Es handelt sich um ein Rahmenwerk, das Ihnen hilft, die Sicherheit Ihrer digitalen Systeme, Daten und Prozesse zu gewährleisten. Dabei gut zu wissen: Der BSI Grundschutzstandard ist ISO 27001 kompatibel, d.h. erhält man eine Zertifizierung nach BSI Grundschutzstandard, ist man ganz automatisch auch nach dem international geltenden ISO 27001 Standard zertifiziert.

Ein Beispiel:

Denken Sie an Ihr Unternehmen wie an als ein Haus. Ein ISMS ist wie ein umfassendes Sicherheitskonzept für dieses Haus. Es umfasst alle Aspekte, die zum Schutz Ihres "Hauses" notwendig sind, wie zum Beispiel:

  • Eine klare Sicherheitspolitik (die "Hausordnung")
  • Die Identifizierung von Sicherheitsrisiken (potenzielle Einbruchstellen)
  • Die Implementierung von Sicherheitsmaßnahmen (Türen, Schlösser, Alarmanlagen)
  • Die regelmäßige Überprüfung und Anpassung der Sicherheitsmaßnahmen (Wartung und Instandhaltung)

Was ist der Zweck eines ISMS?

Der BSI-Grundschutzstandard bietet einen umfassenden Katalog von Sicherheitsmaßnahmen, die auf die spezifischen Bedürfnisse Ihres Unternehmens zugeschnitten werden können. Durch die Implementierung eines ISMS auf Basis des BSI-Grundschutzstandards können Sie:

  • Ihre digitalen Systeme und Daten vor Cyberangriffen und anderen Sicherheitsrisiken schützen
  • Die Vertraulichkeit, Integrität und Verfügbarkeit Ihrer Daten gewährleisten
  • Die Einhaltung von Gesetzen und Vorschriften wie der NIS 2-Richtlinie sicherstellen
  • Die Zuverlässigkeit und Effizienz Ihrer Geschäftsprozesse verbessern

Ein ISMS auf Basis des BSI-Grundschutzstandards ist kein "one-size-fits-all"-Lösung, sondern ein flexibles Rahmenwerk, das auf die spezifischen Bedürfnisse Ihres Unternehmens zugeschnitten werden kann. Es ist ein wichtiger Schritt, um die Informationssicherheit in Ihrem Unternehmen zu stärken und Ihre digitalen Systeme und Daten zu schützen.

Datenschutz und Informationssicherheit sind nicht das Selbe.

Ein wichtiger Punkt, den wir in diesem Zusammenhang klären sollten, ist der Unterschied zwischen Datenschutz und Informationssicherheit. Oftmals werden diese beiden Begriffe synonym verwendet, doch sie haben unterschiedliche Schwerpunkte.

Datenschutz

Der Datenschutz konzentriert sich auf den Schutz personenbezogener Daten, also Daten, die sich auf eine bestimmte Person beziehen. Ziel des Datenschutzes ist es, sicherzustellen, dass personenbezogene Daten nicht unbefugt verwendet, verarbeitet oder weitergegeben werden. Dazu gehören beispielsweise:

  • Die Einhaltung von datenschutzrechtlichen Vorschriften wie der DSGVO (EU) und dem Bundesdatenschutzgesetz (DE)
  • Die Sicherstellung, dass personenbezogene Daten nur mit Einwilligung der betroffenen Person verarbeitet werden
  • Die Gewährleistung, dass personenbezogene Daten nicht unbefugt zugänglich sind

Informationssicherheit

Die Informationssicherheit hingegen umfasst den Schutz aller Arten von Informationen, egal ob personenbezogen oder nicht. Ziel der Informationssicherheit ist es, sicherzustellen, dass alle Informationen, die für Ihr Unternehmen wichtig sind, vor unbefugtem Zugriff, Veränderung oder Verlust geschützt sind. Dazu gehören beispielsweise:

  • Der Schutz vor Cyberangriffen und Datenlecks
  • Die Sicherstellung, dass (Unternehmens-)Informationen vertraulich sind
  • Die Gewährleistung der Integrität (also Korrektheit) und Verfügbarkeit von Systemen und Daten

Um es einfach auszudrücken: Der Datenschutz ist ein Teil der Informationssicherheit. Während der Datenschutz sich auf den Schutz personenbezogener Daten konzentriert, umfasst die Informationssicherheit den Schutz aller Arten von Informationen.

In Ihrem Unternehmen des produzierenden Gewerbes sind beispielsweise Produktionspläne, Kundeninformationen und Finanzdaten wichtige Informationen, die geschützt werden müssen. Ein Informationssicherheitsmanagementsystem (ISMS) hilft Ihnen, alle diese Informationen zu schützen, während der Datenschutz sich auf den Schutz personenbezogener Daten konzentriert, wie beispielsweise Mitarbeiterdaten oder Kundendaten.

Wie beginnt man mit der Errichtung eines ISMS?

Um ein Informationssicherheitsmanagementsystem nach BSI Grundschutz zu errichten, beginnen Sie mit der Vorbereitung. Identifizieren Sie die wichtigsten Geschäftsbereiche Ihres Unternehmens, die Sie als "Kronjuwelen" bezeichnen können. Konzentrieren Sie sich auf diese Bereiche und listen Sie alle Assets auf, die für diese Geschäftsbereiche relevant sind, wie zum Beispiel IT-Geräte und -Anwendungen, Räume und Standorte.

Im nächsten Schritt modellieren Sie diese Assets, indem Sie sie zu Zielobjekten gruppieren und diese modellieren. Verwenden Sie hierfür die Bausteine des IT-Grundschutz-Kompendiums und den Gefährdungskatalog, um die Modellierung zu unterstützen. Priorisieren Sie die Bausteine nach Bedarf, um sicherzustellen, dass Sie sich auf die wichtigsten Aspekte konzentrieren.

Anschließend führen Sie den IT-Grundschutz-Check durch, um die Ergebnisse der Modellierung zu überprüfen und Defizite zu identifizieren. Erarbeiten Sie Maßnahmen, um diese Defizite zu beheben und setzen Sie diese um. Überwachen Sie die Wirksamkeit des ISMS und der implementierten Maßnahmen, um sicherzustellen, dass diese den Anforderungen Ihres Unternehmens gerecht werden.

Es ist wichtig zu beachten, dass die Errichtung eines ISMS ein kontinuierlicher Prozess ist, der regelmäßig überprüft und angepasst werden muss. Durch die regelmäßige Überprüfung und Anpassung können Sie sicherstellen, dass Ihr ISMS den sich ändernden Bedürfnissen und Risiken Ihres Unternehmens gerecht wird.

Um den Prozess zu unterstützen, können Sie auch auf folgende Ressourcen zurückgreifen:

  • BSI-Grundschutz-Handbuch
  • BSI-Grundschutz-Tool
  • Beratung durch einen erfahrenen ISMS-Spezialisten
  • Schulungen und Workshops für Mitarbeiter

(Abschnitte dieses Textes sind durch Maschinelles Lernen/KI generiert. Unser Beitrag zu Model Collapse)